Magnus Gertten | Schweden, Belgien, Norwegen 2022 | 92 Min. | mehrsprachiges mit deutschen Untertiteln Regiegespräch mit Magnus Gertten
Inmitten des Konzentrationslagers Ravensbrück ertönt die Stimme der belgischen Opernsängerin Nelly. Es ist Weihnachten 1944, als Nelly und Nadine sich erstmals begegnen. Nach der Befreiung finden sie einander wieder und wählen als neue Heimat Venezuela, weit weg von den Orten ihrer früheren Leben. Erst heute stellt sich Nellys Enkelin Sylvie dem in einer Kiste verschlossenen Vermächtnis ihrer Großmutter. In Bild- und Tonaufnahmen sowie in poetischen und erschütternden Tagebucheinträgen stößt die Enkelin nicht nur auf die Erinnerungen ihrer Großmutter an das KZ, sondern auch auf Zeugnisse der lesbischen Bohème im Paris der 30er Jahre sowie auf die queere soziale Familie ihrer Großmutter im Auswanderungsland – während deren lesbische Paarbeziehung in der Herkunftsfamilie nie als solche benannt wurde.
Über ein Jahr hinweg begleitet Dokumentarfilmer Magnus Gertten die Enkelin auf ihrer behutsamen Suche und geht dabei den Spuren des Unerzählten nach, die in den unterschiedlichen Quellen zu finden sind. Ein ergreifender Film über familiäre Geheimnisse, eine tiefe lesbische Liebe und über die Notwendigkeit persönlichen und kollektiven Erinnerns.
Regiegespräch!
Magnus Gertten ist ein preisgekrönter Regisseur aus Malmö. Seit 1998 hat er mehr als 15 Dokus gedreht, u. a. “Becoming Zlatan”. Seine Filme wurden von Sendern und Filmfestivals in mehr als 60 Ländern gezeigt.